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Was haben die Open-Source-Cloud-Anbieter je für uns getan?.

Geschrieben von Franziska Feldmann
Was haben die Open-Source-Cloud-Provider je für uns getan?

Wir sagen euch was! Ein Einblick in die Vorteile von Open-Source-basierten Clouds

In einem kürzlich erschienenen Video des mittelständischen KI-Anbieters Arctic.AI sah sich das Team durch Kosteneinsparungen gezwungen, ihre Cloud-Infrastruktur infrage zu stellen. Dass es dabei genau zu dem Schluss kommt, dass Open-Source zu teuer sei, ist natürlich absurd. In unserem Blogpost möchten wir erklären, wieso Open Source DIE erste Wahl bei der Bereitstellung oder dem Bezug von Cloud-Ressourcen sein sollte und zeigen auf, wie das Ökosystem eines Open-Source-Cloud-Stacks aussehen kann.

OpenStack

Spricht man von Open-Source-basiertem Cloud Computing, kommt man an OpenStack kaum vorbei. OpenStack gilt nach wie vor als der de-facto-Standard beim Aufbau quelloffener Cloud-Infrastrukturen und genießt auch in Deutschland das Vertrauen namhafter großer Unternehmen wie auch der öffentlichen Hand. Bestehend aus verschiedenen Komponenten, sogenannten Projekten (wie zum Beispiel Neutron, Nova, Swift, Glance und weitere), ermöglicht OpenStack den einfachen und individuellen Aufbau und Betrieb von Public und Private Clouds. Wie andere Open-Source-Projekte wird auch OpenStack auf GitHub gehostet, wo Entwickler und Entwicklerinnen auf Repositories zugreifen oder sich an Community-Projekten beteiligen können. 

Wir setzen seit Anbeginn unserer Unternehmensgeschichte beim Aufbau und Betrieb unserer Private und Public Clouds aus Überzeugung auf OpenStack. Auch wenn OpenStack eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, ist das manuelle Verwalten oft jedoch aufwendig und fehleranfällig. Insbesondere Update- und Upgrade-Prozesse können Betreibern von OpenStack-Clouds häufig Kopfzerbrechen bereiten. Nicht nur das Ausrollen von Änderungen sowie die zuvor notwendige Validierung der Konfigurationsänderungen, sondern auch die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Services nach Änderungen stellen hierbei besondere Herausforderungen dar. 

Daher haben wir gemeinsam mit der STACKIT die Entwicklung eines Cloud-Lifecycle-Management-Tools initiiert, genannt Yaook, welches diese sonst händischen Prozesse automatisiert und dadurch die Bereitstellung und den Betrieb von Cloud-Infrastrukturen zuverlässig ermöglicht. Auf geschickte Weise werden hierbei OpenStack und Kubernetes miteinander verknüpft.  All dies geschieht natürlich auf Open-Source-Basis!

Offene Standards

Standardisierung mag auf den ersten Blick nicht besonders spannend klingen, dabei bietet es für die Nutzer von Cloud-Infrastrukturen enorme Vorteile: Richtig umgesetzt, gewährleistet es eine hohe Qualität sowohl der Technologie als auch ihres Betriebs und fördert das Vertrauen sowohl bei den Nutzern als auch beim Management. Mit ihren Interoperabilitätsgarantien kann sie als Grundlage für ein vitales Cloud-Service-Ökosystem dienen, das dann insgesamt eine tragfähige Alternative zu den allgegenwärtigen Hyperscalern darstellen kann – frei von Vendor-Lock-In-Effekten. Auf diese Weise eröffnet die Normung den Anbietern Geschäftsmöglichkeiten, die sonst nicht zur Verfügung stehen, und sie trägt zur digitalen und technologischen Souveränität auf allen Ebenen bei, sei es in einem Unternehmen oder in der öffentlichen Hand.

Mit dem Thema Standardisierung beschäftigt sich unser Partner vom Sovereign Cloud Stack (SCS) bereits seit Jahren sehr intensiv. Seit 2020 pflegen wir eine enge Zusammenarbeit und wirken an der Weiterentwicklung der durch den SCS getriebenen offenen Standards aktiv mit. Gemeinsam mit dem ALASCA e.V., an dessen Gründung und Weiterentwicklung wir ebenfalls stark involviert sind und waren, strebt das Projekt ein zertifizierbares Set von Standards an, um die oben genannten Versprechen zu erfüllen. Diese Standards zeichnen sich dadurch aus, dass sie offen zugänglich sind und von einer engagierten Community unter einer offenen Lizenz entwickelt werden. Darüber hinaus werden sie mit einer Referenzimplementierung sowie mit Leitfäden für Implementierer geliefert. Diese Standards bieten einen besonders großen Vorteil: Nutzen alle Cloud-Anbieter diese Standards, können Vendor-Lock-In-Effekte vermieden werden, ein Wechsel zwischen Cloud-Anbietern (auch Hyperscalern) sowie der Betrieb einer Multi-Cloud ist einfach(er) möglich.

Öffentliche Dokumentation, Transparenz & Auditierbarkeit

Auf dem Weg zu digitaler Souveränität und einer wettbewerbsfähigen, lokalen IT-Landschaft bedarf es unserer Meinung nach Software, die öffentlich einsehbar und somit stets dem kritischen Blick der Community unterworfen ist. Diese kann den Code frei nutzen, auditieren und wiederum allen öffentlich zur Verfügung stellen. So sind Entwickler und Entwicklerinnen angehalten, von vornherein sauberen Code abzuliefern. Sollte sich doch einmal der Fehlerteufel einschleichen, werden Bugs oder Sicherheitslücken in der Regel schnell erkannt und können mithilfe der Community transparent behoben werden. Im Vergleich zu proprietärer Software werden Updates und neue Releases nicht von einem einzigen Unternehmen getriggert, sondern werden von einer breiten Community getrieben.

Wissenstransfer

Die zuvor genannten Punkte begünstigen den Wissenstransfer rund um die Open-Source-Technologien und machen den Einsatz und Betrieb quelloffener Cloud-Infrastrukturen recht einfach. Von GitHub, in dem der blanke Quellcode zur Verfügung gestellt wird, über die öffentliche Dokumentation, Projektmeetings, Meetups oder zahlreicher Foren bis hin zu zielgerichteten Consultings steht Entwicklern und Entwicklerinnen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, um sich zum Einsatz und der Entwicklung der Open-Source-Software weiterzubilden oder auszutauschen – ein großer Vorteil von Open-Source-Software im Vergleich zu proprietärer Software, die wie oben bereits erwähnt in der Hand eines einzelnen Unternehmens liegt. Hierdurch wird auch und insbesondere der Nachwuchs gefördert: Durch den Blick in den Quellcode kann man sich Wissen aneignen, wie die Dinge eigentlich unter der Haube funktionieren. Was wäre heute die Ausbildung im Fach „Betriebssysteme“ ohne Open Source? Ähnlich sollte es im Bereich von Cloud-Infrastrukturen sein.

Persönliche Betreuung & Regionalität

Neben technischen Faktoren wie dem Einsatz von OpenStack, der Einhaltung offener Standards, der Bereitstellung einer gewissenhaften öffentlichen Dokumentation sowie der Auditierbarkeit der Software, gehören zur Erreichung von Digitaler Souveränität unserer Meinung noch weitere Faktoren dazu. So zum Beispiel auch, dass der Cloud-Provider eurer Wahl in eurer Region angesiedelt ist – quasi next door – stets ein offenes Ohr für technische Neuerungen oder Herausforderungen hat und auf Augenhöhe mit euch kommuniziert. So können Fragen, Probleme oder Ideen auf kurzem Wege besprochen werden, ihr habt bestenfalls einen technischen Ansprechpartner und könntet sogar einfach mal auf einen Kaffee vorbeigehen, um euch zu synchronisieren. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das für beide Seiten Gold wert ist.

Managed Kubernetes & andere Managed Services

Und noch ein Tipp: Setzt bei der Auswahl eures Anbieters des Vertrauens auch direkt auf jene, die ihre Managed Services, wie beispielsweise Managed Kubernetes, open-source betreiben. So umgeht ihr Vendor-Lock-in-Effekte und profitiert von allen weiteren oben beschriebenen Vorteilen.

Laptop-Sticker

Was sollen wir dazu groß sagen? Welcher Entwickler freut sich nicht über witzige Laptop-Sticker? Falls ihr welche von Yaook oder ALASCA benötigt, können wir sie euch gerne bereitstellen. 😉

Digitale Souveränität

Die oben genannten Punkte tragen allesamt zur Erreichung digitaler Souveränität bei. Während jedoch die Begriffe Open Source und Digitale Souveränität erst binnen der letzten Jahre zu nationalen Buzzwords wurden und immer mehr Unternehmen und sogar staatliche Einrichtungen nun endlich auf Open-Source setzen, können wir mit Stolz behaupten, oben genannte Punkte bereits seit Jahren in unserer Unternehmens-DNA fest verankert zu wissen. Dazu leisten wir tagtäglich wertvolle Arbeit – sei es durch die Zusammenarbeit mit dem SCS, unserer Beteiligung im ALASCA e.V. oder der Open Infra Foundation, um nur einige zu nennen.

Die aktuellen Entwicklungen pro Open Source, wodurch auch immer getrieben, machen uns sehr glücklich und wir freuen uns sehr, dass die Themen endlich an Bedeutung gewinnen. Achtet bei der Wahl des für euch passenden Cloud-Providers auf oben genannte Punkte. Wir sind uns sicher, dass ihr so den für euch perfekten Managed-Service-Anbieter finden.

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